Schema zum Zuschneiden der acht Trapeze
Resourcen
Musik
Eine Auswahl an Flamencomusik finden Sie unter http://ole-espana.de/CDs.
Schuhe
Es gibt nichts Schlimmeres als schlecht sitzende Schuhe! Enger als normale Straßenschuhe: Sie sollen die Schuhspitze gerade noch spüren aber es soll auf gar keinen Fall drücken. Da manche Schuhe kleiner und manche größer ausfallen, empfehlen wir Ihnen mindesten zwei Paar zum Anprobieren schicken zu lassen. Der Schuhbreite ist nicht bei allen Herstellern variabel. Wenn Sie einen extrem schmalen oder extrem breiten Fuß haben ist es wichtig einen Schuh mit der richtigen Breite zu finden. Über den Rist/Spann empfehlen wir Lederriemen mit Schnalle anstatt einen Gummiband.
Die hochwertigeren Schuhe sind entlang der Sohle genäht und empfehlenswert für ein langes Flamencoleben. Für den Anfang jedoch sind solche Schuhe nicht notwendig.
Unter folgenden Links finden Sie Schuhe und Kleider und Accessoires.
- www.flamenco-shop.de Tel:0173 4951153 Email: info@flamenco-shop.de
- www.flamencoshop-montilla.de Schuhe: Begoña Cervera und Gallardo
- www.ole-espana.de Schuhe: Gallardo und Menkes
- www.donflamenco.com Schuhe (Schuhe von Don Flamenco fallen etwa ½ halbe Nr. größer aus)
- www.mundo-flamenco.ch Schuhe: Gallardo und andere Marken
Röcke/Kleider
Für den Unterricht ist ein Rock geeignet. Wenn Sie sich entscheiden einen Rock selbst zu nähen haben sie den Vorteil des eigenen Stoffmusters und -art.
Das Nähen eines Flamenco-Rockes
Wie eine Schülerin ihren Rock selbst genäht hat.
Gleich zu Beginn meiner Jahresarbeit über Flamenco hatte ich die Idee ein Kleid selbst zu nähen. Ich besorgte mir einen Schnitt und merkte schnell, wie aufwendig und kompliziert das Nähen eines Flamencokleides ist. Also beschloss ich nur einen Rock zu nähen. Ich war der festen Überzeugung, dass es schöner ist mit einem selbst genähten als mit einem gekauften Flamencorock zu tanzen. Carma Leyds sagte mir, wie ich ohne ein gekauftes Schnittmuster einen Flamencorock nähen kann und sagte auch noch dazu: “Ach, das ist ganz einfach!“
Der Flamencorock besteht aus acht „taillierten“ Trapezen und vielen Kreisringen. Die taillierten Trapeze ergeben den Rock und die Kreisringe die aufgesetzten Volants, das sind eine Art Rüschen. Ich ging in verschiedene Geschäfte um mir einen Stoff auszusuchen. Der Rock sollte fließend fallen und trotz der großen Stoffmenge nicht zu schwer sein. Eine Verkäuferin riet mir zu Satin. Ich entschied mich dann für einen schwarzen Satinrock mit weinroten Satinvolants. Ich kaufte insgesamt acht Meter Stoff, ein aufbügelbares Vlies für den Bund und einen Reißverschluss. Jetzt konnte es losgehen.
Ich hatte keinerlei Näherfahrung. Zusammen mit meiner Mutter errechnete ich den Schnitt. Der Rock sollte bis an den Hüften eng sitzen und mit Volant bis zum Knöchel gehen. Um die Maße der taillierten Trapeze zu errechnen, teilte ich meine Taillen- und Hüftbreite durch acht. Dies ergibt die obere Breite eines Trapezes. Die untere Breite des Trapezes ist ca. 60 cm um auf einen Rockumfang von 480 cm zu kommen.
Achtung: die Trapeze sollen am unteren Rand (60 cm) nicht gerade sondern gerundet geschnitten werden damit der Stoff sowohl in die Mitte als auch an den Kanten die gleiche Länge hat.
Die Volants bestehen aus Kreisen mit einem Durchmesser von ca. 60 cm, aus denen ein kleinerer Innenkreis mit einem Durchmesser von ca. 15–20 cm herausgeschnitten wird. Die Kreisringe werden aufgeschnitten und aneinander genäht. Für einen Volant benötigt man etwa zwölf Kreisringe. Ich entschloss mich einen Flamencorock mit zwei Volants zu nähen und benötigte also 24 Kreisringe.
Zusammennähen der Kreisringe zu Volants
Jetzt, nachdem der Schnitt berechnet und der Stoff gekauft und zugeschnitten war, ging es endlich ans Nähen. Zuerst nähte ich die acht Trapeze zusammen, wobei ich zwischen den zwei letzten Platz für den Reißverschluss ließ. Meine Mutter zeigte mir, wie ich den Reißverschluss sauber stecken, einheften und schließlich mit der Nähmaschine annähen konnte. Nun konnte die erste Anprobe stattfinden. Der Rock passte gleich. Ich versäuberte alle Kanten. Eine große Herausforderung war der Rockbund. Er sollte gut sitzen, weil ich einen engen Body dazu tragen wollte. Ich heftete den Bund an, aber es sah schrecklich aus, der Bund stand ab. Mein Vater kam mir zu Hilfe. Er errechnete zusammen mit mir, dass der Bund nur dann anliegt, wenn ich vier Abnäher von 1 cm mache. Ich drehte den Bund auf die linke Seite, machte die Abnäher und heftete ihn wieder an den Rock. Er passte und der Bund stand nicht mehr ab! Auf diese „Erfindung“ die ich mit meinem Vater, der auch noch nie genäht hat, machte, bin ich sehr stolz. Als Verschluss nahm ich einen Druckknopf. So, nun da der Rock passte, konnte ich mit den Volants beginnen. Ich nähte wie oben beschrieben jeweils zwölf Kreisringe zusammen und umsäumte sie. Üblicherweise wird entweder mit einem Schrägband oder mit einem sehr engen Zig-Zack Stich (wie bei einem Knopfloch) an der Nähmaschine umsäumt. Das war eine harte Arbeit. Einen Volant zu umsäumen bedeutete eine über 25 Meter lange Strecke zurück zu legen, und das bei meinem Rock gleich zwei Mal. Dann steckte ich die beiden Volants an den Rock und nähte sie mit einem Abstand von ca. 6 cm übereinander an.
Ich habe viele Stunden gebraucht aber das Ergebnis war toll !
Anna-Sophia Riekert